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  • Betonlaster Grafik
  • Alkali

    Gesteinskörnungen mit alkalireaktiver Kieselsäure können mit dem im Beton gelösten Alkalihydroxid zu einem Alkalisilikat reagieren, was zu einer Volumenvergrößerung mit anschließender Schädigung des Betons führen kann. Dies wird als Alkali-Kieselsäure-Reaktion (AKR) bezeichnet. Ablauf und Ausmaß dieses Schädigungsprozesses ist von Art und Menge der alkaliempfindlichen Gesteinskörnung, dem Alkaligehalt sowie den Feuchtigkeits- und Temperaturbedingungen abhängig.

    Zur Vermeidung von Schäden gilt in Deutschland die DAfStb-Richtlinie „Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion im Beton“ (Alkali-Richtlinie). Teil 2 dieser Richtlinie beschreibt Anforderungen, Prüfung und Überwachung von Gesteinskörnung mit Opalsandstein, Kieselkreide und Flint (Feuerstein) aus bestimmten Gewinnungsgebieten Norddeutschlands sowie die dazugehörigen vorbeugenden betontechnologischen Maßnahmen. Die Alkali-Richtlinie Teil 3 beschäftigt sich mit Gesteinskörnungen aus gebrochenem oder rezykliertem Gestein.
    Zur Vermeidung von Schäden gilt in Deutschland die DAfStb-Richtlinie „Vorbeugende Maßnahmen gegen schädigende Alkalireaktion im Beton“ (Alkali-Richtlinie). Teil 2 dieser Richtlinie beschreibt Anforderungen, Prüfung und Überwachung von Gesteinskörnung mit Opalsandstein, Kieselkreide und Flint (Feuerstein) aus bestimmten Gewinnungsgebieten Norddeutschlands sowie die dazugehörigen vorbeugenden betontechnologischen Maßnahmen. Die Alkali-Richtlinie Teil 3 beschäftigt sich mit Gesteinskörnungen aus gebrochenem oder rezykliertem Gestein.


    Feuchtigkeitsklassen und Alkaliempfindlichkeitsklassen

    Nach Richtlinie sind in Abhängigkeit von den zu erwartenden Umwelteinflüssen Betonbauteile Feuchtigkeitsklassen zuzuordnen und die Gesteinskörnung ist in eine Alkaliempfindlichkeitsklasse einzustufen.


    Feuchtigkeitsklassen

    Feuchtigkeitsklasse Abkürzung Beispiele
    trocken WO – Innenbauteile eines Hochbaus
    – Bauteile, auf die Außenluft, aber kein  Niederschlag, Oberflächenwasser, Bodenfeuchte  einwirken und/oder die nicht ständig einer rel.  Luftfeuchte > 80 % ausgesetzt sind
    feucht WF – ungeschützte Außenbauteile
    – Innenbauteile des Hochbaus für Feuchträume, in  denen die rel. Luftfeuchte überwiegend > 80 % ist
    – Bauteile mit häufiger Taupunktunterschreitung
    – massige Bauteile, deren kleinstes Maß > 0,50 m ist
    feucht + Alkalizufuhr von außen WA – Bauteile mit Meerwassereinwirkung
    – Bauteile mit Tausalzeinwirkung ohne zusätzliche hohe dynamische Beanspruchung
    – Bauteile von Industriebauten und landwirtschaftlichen Bauwerken mit Alkalisalzeinwirkung
    feucht + Alkalizufuhr von außen + starke dynamische Beanspruchung WS – Bauteile unter Tausalzeinwirkung mit zusätzlicher hoher dynamischer Beanspruchung (z.B. Betonfahrbahnen)


    Alkaliempfindlichkeitsklassen

    Klasse Gesteinskörnung Einstufung hinsichtlich AKR
    E I-O Opalsandstein einschließlich Kieselkreide unbedenklich
    E II-O bedingt brauchbar
    E III-O bedenklich
    E I-OF Opalsandstein einschließlich Kieselkreide und Flint unbedenklich
    E II-OF bedingt brauchbar
    E III-OF bedenklich
    E I-S gebrochene Grauwacke;
    gebrochener Quarzporphyr (Rhyolith);
    gebrochener Oberrhein-Kies;
    rezyklierte Körnungen;
    Kies mit > 10 M-% der vorgenannten Körnungen;
    andere gebrochene, nicht als unbedenklich eingestufte Gesteinskörnungen 1);
    andere gebrochene Gesteinskörnungen ohne baupraktische Erfahrungen 2)
    unbedenklich
    E III-S bedenklich

    1) Unbedenklich E I: Sofern eine Gesteinskörnung nicht aus den Gewinnungsgebieten nach Alkali-Richtlinie, Teil 1, Abschnitt 2 stammt oder keine der in der Richtlinie genannten alkaliempfindlichen Gesteinskörnungen enthält und es unter baupraktischen Bedingungen zu keiner schädigenden Alkali-Kieselsäure-Reaktion gekommen ist.
    2) keine baupraktischen Erfahrungen im Geltungsbereich der Alkali-Richtlinie


    Vorbeugende Maßnahmen

    Gemäß Alkali-Richtlinie sind die in den drei folgenden Tabellen genannten vorbeugenden Maßnahmen gegen schädigende Alkalikieselsäurereaktion im Beton zu ergreifen.


    Gesteinskörnungen mit Opalsandstein und Flint

    Vorbeugende Maßnahmen für Beton mit einem Zementgehalt 1) z ≤ 330 kg/m3

    Alkaliempfindlichkeitsklasse Feuchtigkeitsklasse
    WO WF WA WS
    E I-O keine keine keine Zemente mit begrenztem Alkaligehalt
    E II-O keine keine NA-Zement 2) Austausch der Gesteinskörnung
    E III-O keine NA-Zement 2) Austausch der Gesteinskörnung Austausch der Gesteinskörnung

    1) Bei z ≤ 330 kg/m3 ist E I-O bis E III-O maßgebend
    2) NA-Zement


    Gebrochene alkaliempfindliche Gesteinskörnungen

    Vorbeugende Maßnahmen für Beton bei Alkaliempfindlichkeitsklassen E I-S bis E III-S

    Alkaliempfindlichkeit Zementgehalt [kg/m3] Feuchtigkeitsklasse
    WO WF WA WS
    E I-S ohne Festlegung keine keine keine Zemente mit begrenztem Alkaligehalt
    E III-S 1) z ≤ 300 keine keine keine Zemente mit begrenztem Alkaligehalt
    300 < z ≤ 350 keine keine Performance Prüfung 2) oder NA-Zement4 Zemente mit begrenztem Alkaligehalt und Austausch der Gesteinskörnung oder Gutachten 3)
    z > 350 keine Performance Prüfung 2) oder NA-Zement4 Performance Prüfung 2) oder Austausch der Gesteinskörnung Zemente mit begrenztem Alkaligehalt und Austausch der Gesteinskörnung oder Gutachten 3)

    1) gilt auch für nicht beurteilte Gesteinskörnungen
    2) Beschreibung der Performance Prüfung im zukünftigen Teil 4 der Alkali-Richtlinie, bis auf Weiteres durch Gutachten
    3) Gutachten durch besonders fachkundige Personen
    4) NA-Zement


    Höchstzulässige Alkaligehalte von Zementen für Bauteile in der Feuchtigkeitsklasse WS

    Zement Hüttensandgehalt [M.-%] Alkaligehalt des Zements Na2O-Äquivalent [M.-%] Alkaligehalt des Zements ohne Hüttensand/Ölschiefer Na2O-Äquivalent [M.-%]
    CEM I + CEM II/A - ≤ 0,80 -
    CEM II/B-T - - ≤ 0,90
    CEM II/B-S 21 bis 29 - ≤ 0,90
    CEM II/B-S 30 bis 35 - ≤ 1,00
    CEM III/A 36 bis 50 - ≤ 1,05